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Berufe und Tätigkeiten rund um Bücher und Medien

Unser Schülerpraktikant Jonas Grindel hat sich im Rahmen seines Praktikums in der Ökumenischen Stadtbücherei mit den unterschiedlichen Tätigkeiten auseinandergesetzt, die es im Bereich Bücherei zu finden gibt. Im folgenden Text stellt er die vielfältigen Berufsbilder und Ausbildungsmöglichkeiten vor.


 

In einer Bücherei findet man die verschiedensten und durchaus auch unterschiedlichsten Berufe und Tätigkeiten vor. In diesem Berufsleben geschieht mehr, als Bücher anzunehmen, zu verleihen und dann wieder in die Regale einzuräumen – das durfte ich während meines zweiwöchigen Praktikums in der Ökumenischen Stadtbücherei Betzdorf herausfinden.

Um vielleicht andere, auch junge Menschen, auf eine Ausbildung zum/zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste oder zu einem Studium der Medienpädagogik aufmerksam zu machen, habe ich diverse Berufe und Tätigkeiten zusammengestellt.


Fachangestellte/Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste

Der Beruf für Medien- und Informationsdienste ist ein staatlich anerkannter Beruf, der in den folgenden fünf verschiedenen Fachrichtungen ausgebildet wird:

  • Archiv
  • Bibliothek
  • Informationen
  • Dokumentationen
  • Medizinische Dokumentation

Die Arbeitsplätze und Möglichkeiten erstrecken sich über ein weites Feld, so kann man zum einen klassisch in einer öffentlichen Bibliothek arbeiten, aber auch in privaten Firmen.

Die grundlegenden Aufgaben in diesem Beruf sind die Erwerbung und Erschließung sowie Verwaltung von Medien und Informationen in jeglicher Form. Weitere Aufgaben können etwa in den Bereichen der Buchbindung oder der Verwaltung anfallen.

Für die Ausbildung wird häufig die Hochschulreife erwartet, aber auch ein mittlerer Bildungsabschluss kann ausreichen. Es kann sogar vorkommen, dass ein niedrigerer Abschluss angenommen wird.

Insgesamt dauert die Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste drei Jahre, in dieser Zeit lernt man in einem Betrieb die praktischen Tätigkeiten des Berufes. Die theoretischen Grundlagen werden in einer Berufsschule beigebracht.

Auch die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt geht an dem Beruf nicht vorbei, so können ganze neue Aufgabenfelder entstehen, zum Beispiel digitale Kulturvermittlung oder KI-gestütztes Wissensmanagement. Das allgemeine Arbeitsumfeld verändert sich durch die neue Technologie.


Bibliothekar/Bibliothekarin

Zugang zu dem Beruf erhält man durch eine Ausbildung zum/zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung Bibliothek oder über das Studium der Bibliotheks- und Informationswissenschaft. Studierte Bibliothekare übernehmen meist Leitungs- und Managementaufgaben. Somit sind sie auch direkt in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek involviert.

Weitere Aufgaben sind zum Beispiel die Entwicklung von Angeboten zu Leseförderung und Vermittlung von Medienkompetenz. Bibliotheksnutzern wird zudem nicht nur der Zugang zu Büchern, sondern auch zu diversen digitalen Informationsquellen ermöglicht.

Das Studium dauert etwa drei bis vier Jahre.  Voraussetzung ist hierbei das erfolgreiche Abschließen der Hochschulreife. Die Ausbildung verläuft, wie bereits erklärt, über Ausbildungsbetrieb und Berufsschule.

Auch in diesem Beruf macht sich die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt deutlich bemerkbar. So muss man nun nicht nur Bücher oder Zeitungen zur Verfügung stellen, sondern auch E-Books, E-Journals und Audiobooks organisieren. Den Besuchern der digitalen Bibliothek muss zudem eine digitale Medienkompetenz vermittelt werden.


Medienpädagogik

Das Studium der Medienpädagogik bildet über die Nutzung von Medien und Medientechnik aus und beschäftigt sich damit, wie diese Informationen an spezielle Zielgruppen weitergegeben werden.

Medienpädagogen sind oft in Schulen oder öffentlichen Einrichtungen angestellt, aber auch in Firmen, bei Printmedien oder in Rundfunkanstalten werden Medienpädagogen angestellt. Die Hauptaufgabe von Medienpädagogen liegt somit darin, Medienkompetenz zu unterrichten. Ein Medienpädagoge erstellt Lehrpläne, sammelt und empfiehlt Unterrichtsmaterial und unterrichtet selbst.  

Ein Studium der Medienpädagogik dauert ungefähr drei bis vier Jahre.


Informationswissenschaften

Das Studium der Informationswissenschaften qualifiziert zur Beschaffung und Verarbeitung von Informationen.

Typische Arbeitsorte in diesem Beruf sind wissenschaftliche Bibliotheken, Rechenzentren, Metrobibliotheken oder auch private Unternehmen mit Informationszentren. Im Studium erlernt man zudem die Fähigkeit, Informationen zu analysieren, diese dann zu präsentieren und zu evaluieren.

Das Studium dauert in der Regel ungefähr sechs bis sieben Semester. Um einen Masterabschluss zu erhalten, benötigt es weitere zwei bis vier Semester.

Text von Jonas Grindel